Balkan Roadtrip

Der lange Weg zum Ohridsee. Oder: einmal durch Albanien und zurück.

Anfang des Jahres hatte ich einen Artikel über die mazedonische UNESCO Welterbe Stadt Ohrid gelesen und bei der Planung unseres Sommerurlaubes beschlossen Thorsten und ich: wir machen eine Balkantour.

Den Reisebericht begann ich im Land der schwarzen Berge, an der Küste Montenegros bei Ulcinj unweit der albanischen Grenze. Es war der fünfte Tag unserer Reise und wir hatten bereits 1600 km zurückgelegt.

Im Strandlokal feierte seit 10.00 Uhr morgens eine 250 Mann Hochzeit mit Band und wir konnten als Zaungäste zusehen, wie jung und alt zu Balkanmusik tanzten. So feiert man! Am Tag zuvor hatten wir unter Pinien ein paar Meter entfernt unser Zelt im ‚Safari Camp‘ aufgeschlagen. Vielmehr geworfen – ein Wurfzelt; nur Thorsten beherrschte die Technik es wieder kunstvoll zusammen zu falten. Ich hatte seit 15 Jahren nicht mehr gezeltet, fand aber so langsam Gefallen daran. Wenn schon Roadtrip dann auch mit Zelt. Und morgens direkt aus dem Zelt ins Meer zu springen ist einfach herrlich! Es war Samstag, der mit 13 km längste Strand ‚Velika Plaza‘ an der montenegrinischen Küste war einigermaßen voll (nichts im Vergleich zu den kroatischen Stränden, wie wir später feststellen sollten). Ein paar Verkäufer boten rote Liebesäpfel oder Sonnenbrillen feil und im Hintergrund spielte die Musik der Hochzeit. Unsere Reise startete in Slowenien, im schönen Fischerstädtchen Piran. Wie die meisten, kannte ich Slowenien bisher nur von der Durchfahrt. Ein Fehler, wie sich herausstellte. Piran mit seinen venezianischen Häusern war wunderschön und die Landschaft drumherum erinnerte an die Toskana. Es stürmte und so wurden wir, als wir einen Regenbogen an der Strandpromenade beobachteten, erstmal von der Gischt erwischt und eingeweicht.

Von den Fenstern unseres Apartments konnte man auf das darunter liegende Meer blicken, in dem die Einwohner morgens früh schwammen. Direkt von der Strandpromenade gehen einige Badeleitern ins Wasser und so hat die Altstadt neben schönen Cafés auch ihre eigene Badeanstalt. Dergleichen sahen wir noch oft auf unserer Tour. Von dort fuhren wir durch eine von Zypressen und Weinreben geprägte Landschaft nach Kroatien. Nachdem es noch regnerisch war verlegten wir die geplanten Plitvicer Seen ans Ende der Reise und fuhren schnell weiter in den Süden Richtung Split.  Ein bisschen wirkte es, als ob wir durch eine Modeleisenbahn-Landschaft fahren würden, das Licht war ganz besonders, die Wolken lustig geformt und die Bäume sahen wie für uns hingestellt aus.

Bei der mittelalterlichen Stadt Trogir schlugen wir unser Zelt für eine Nacht auf. Die Stadt war voll und wir gurkten ein paar mal durch die schmalen Gassen, bis wir den Weg zur Bucht mit dem Zeltplatz ‚Labadusa‘ fanden. Das türkisblaue Meer entschädigte uns. Das nächste Ziel war Bosnien-Herzegowina. Wir wollten nach Mostar. Kurz hinter der Grenze zu Kroatien liegen die Wasserfälle von Kravice. Die 120m breiten Kaskaden die aus 28m Höhe in ein Becken rauschen sind eins der schönsten Naturschauspiele Herzegowinas. Derlei Wasserfälle hatte ich bisher nur in Asien, aber noch nie in Europa gesehen. Hier paddelten die Einheimischen mit Kajaks und badeten im Becken der mindestens Wasserfälle. Am Eingang zu den Wasserfällen war ein Schild, dass religiöse Riten untersagte. Hier sahen wir das erste Mal auf der Reise Frauen mit Kopftüchern und Burkas.

61% der Bevölkerung bekennt sich zum Islam und so begrüßte uns die geschichtsträchtige Stadt Mostar bei der Anreise mit dem Ruf des Muezins. Die im Krieg schwer getroffene, einst multikulturelle Stadt ist wieder komplett aufgebaut. An einigen alten Häusern sieht man noch die Wunden in Form von Einschusslöchern und Mike, bei dem wir in seiner ‚Villa Mike‘ wohnten, erzählte uns kurz, wie es einst zuging. Er war besorgt um unser Auto, das wir in der Nähe abstellten. Noch vor ein paar Jahren, so meinte er, hätte man sein Auto auf keinen Fall unbewacht irgendwo abstellen können und so ganz sicher sei er sich da immer noch nicht. 1993 wurde das Herzstück der Stadt, die alte Bogenbrücke Stari Most während des Krieges gesprengt, was die Bewohner schwer traf. Sie wurde aus den Original-Steinen wieder aufgebaut und zum UNESCO Welterbe benannt. Am Brückenkopf ist in einen Stein „Remember 1993“ gemeisselt. Mostars Altstadt ist eher ein begehbarer touristischer Bazar in dem es nur so wimmelt, aber vom Fluss der sich durch die Stadt schlängelt hat man einen wunderbaren Blick auf die Moscheen und orthodoxen Kirchen.

Auf der Fahrt durch Herzegowina lief ein Lied mit dem Titel „Herzegowina-California“ im Radio, und tatsächlich erinnerte mich die Landschaft mit den vielen Weinstöcken ans kalifornische Napa Valley. Wir besuchten noch das alte Kloster Tvdroš, das serbisch-orthodoxe Zentrum Herzegowinas, mit goldenem Innenraum und Ikonen und die hübsche Altstadt von Trebinje, bevor wir an der Grenze zu Montenegro Schlange standen. Die vielen Grenzkontrollen ist man gar nicht mehr gewohnt. Wir hatten dummerweise die grüne Versicherungskarte fürs Auto zuhause vergessen, was Probleme bereitete, aber wir konnten für Montenegro eine extra Versicherung kaufen. Wir waren nicht die einzigen, vor der Grenze waren diverse Versicherungsbuden. Prompt änderte sich mit dem Grenzübergang die Landschaft, etwas was uns bei jeder Grenzüberquerung auffiel. In Montenegro bot sich ein atemberaubender Blick von der Küstenstrasse übers Meer. Schnell erklärte sich der Name ‚Land der schwarzen Berge‘, denn die gewaltigen Berge schienen fast ins Meer zu fallen. Im Durmitorgebirge im Norden des Landes befindet sich sogar Skigebiete, das kleine Land hat drei Klimazonen. Unser nächstes Ziel war die UNESCO Stadt Kotor. Die von einer dicken Stadtmauer umfasste mittelalterliche Stadt mit verwinkelten Gassen, liegt an einem einzigartigen, kilometertief in den Berg gewaschenen Fjord.

Weiter an der Küstenstrasse entlang ging es gemächlich zu, vorbei an Oliven- und Feigenbäumen, der schicken Hotelinsel Sveti Stefan, wo schon Sophia Loren wohnte, an mittelalterlichen Städten wie Budva und sehr lebhaften Badeorten. Am Strassenrand kurz vor Ulcinj sassen Montenegriner die Schilder mit ‚Apartmani‘ hochhielten oder Obst und Wassermelonen verkauften. So viele riesige Wassermelonen wie auf dieser Reise sah ich noch nie. Die Stände mit den aufgeschichteten grünen Melonen ‚Lubenica‘ und den Obst-Verkäufern säumten fast unsere ganze südliche Fahrt. Am Strand Velika Plaza blieben wir vier Nächte, planten unsere Fahrt nach Albanien und schauten uns das alte Ulcinj an. Unseren ersten Ausflug ins Nachbarland Albanien machten wir von dort aus: Einen Tagesausflug nach Shkodër und an den Skutarisee, dem größten See am Balkan. Eigentlich nur 40 km entfernt gelegen, aber die abenteuerliche Strasse über die Grenze strafte unser Navigationsgerät, das 50 Minuten berechnet hatte, Lügen. Kurz nach der Grenze befanden wir uns wieder in einer anderen Welt. Einer deutlich ärmeren. Mir war klar, dass Albanien ganz anders sein würde, nur die vielen Bettler am Strassenrand hinter der Grenze hatte ich nicht erwartet. Zugegeben ein kleiner Schock, der sich später an den Ampel Tiranas mit Strassenkindern wiederholte. Shkodër, die drittgrößte Stadt Albaniens, wurde im Reiseführer ‚Rom des Balkans‘ genannt. Das fand ich ehrlich übertrieben, gut, wir hatten 40 Grad Celsius und es gab ein Hotel Colosseum und eine Fußgängerzone mit italienisch geprägter Architektur, doch die sozialistisch geprägte Stadt hatte mit ihren Moscheen und der Stadtburg Rozafa einen eigenen herben Charme. Abends flanieren die Shkodraner auf dem ‚Xhiro‘, einem Rundgang durch die Altstadt – angeblich halten die jungen Leute bei dieser Gelegenheit Ausschau nach einem geeigneten Ehepartner. Brautläden und Hochzeitsautos begegneten uns jedenfalls einige in Shkodër. Und die ersten Albanerinnen mit ihren typischen weissen Kopftüchern. Nach weiteren Tagen in Montenegro fuhren wir Richtung Mazedonien. Wieder über den Grenzübergang bei Shkodër, einmal quer durch Albanien. Viel hatte ich bei der Reisevorbereitung über die Strassen Albaniens gelesen, über Schlaglöcher und fehlende Gullydeckel und über halsbrecherische Fahrer und ja, es stimmt. Die Fahrt durch Albaniens Berglandschaft war schön – bis auf Tirana. Die Autofahrer dort sahen skrupellos aus und waren es auch, nicht selten kamen uns Fahrradfahrer entgegen, selbst auf den kleinen Strecken Autobahn. Die Polizisten, die in Tirana im Kreisverkehr standen und versuchten Ordnung zu schaffen hatten mein volles Mitleid und Thorsten, der sicher jedem drohenden Unfall auswich, sprach ich meine aufrichtige Bewunderung aus. Tirana mussten wir bei der Hin- und Rückfahrt vom Ohridsee wohl oder übel machen und vor der Rückfahrt überlegten wir ernsthaft über den Kosovo auszuweichen, so schlimm fanden wir die Fahrt durch Tirana.  Die Internetseite des Auswärtigen Amtes riet allerdings vom Kosovo ab.

Am Ohridsee angekommen waren wir erleichtert unfallfrei angekommen zu sein und sprangen erstmal in den See und fuhren eine Runde Kajak. Der Ohridsee ist einer der ältesten Seen der Welt. Davon zeugen Fossilien und Amphoren in der sogenannten Knochenbucht am See. Das Wasser ist klar, angeblich Trinkwasserqualität. Hinter dem See liegt ein Nationalpark, in dem noch einige Bären und Wölfe leben. Wie am ganzen Balkan. Am kroatischen ‚Autoput‘ sieht man über manchen Tunneln häufig braune Schilder mit einem Bär und einem Wolf. Dabei handelt es sich um den Hinweis, dass es sich hier um eine Bärenbrücke handelt, damit die Tiere die Autobahn unversehrt überqueren können.

Abends am Zeltplatz hörten wir die Discos am gegenüberliegenden Ufer des Ohridsees und sahen ein Feuerwerk. Ohrid ist nicht nur wegen seines Welterbes  sondern auch wegen seiner Discoszene beliebt. Wir konzentrierten uns aufs Historische und schauten uns die antike Stadt mit ihren Kirchen, Moscheen und alten Stadthäusern an. Am Strand der Stadt tummelten sich die Einwohner und am See die Boote.

Von der schönen Kirche des hl. Johannes von Kaneo am Hang vom Ohridsee, einem Wahrzeichen Mazedoniens hat man einen herrlichen Blick über die Stadt und den See. Die lange Fahrt hatte sich gelohnt.

Nach zwei Tagen Mazedonien ging es wieder nach Albanien. Auf der Rückfahrt schauten wir uns Krujë an, eine Kleinstadt in Mittelalbanien, kurz hinter Tirana. Laut Reiseführer die Wiege Albaniens und ein historisches Heiligtum. In den Festungsmauern der Stadt liegt eine schöne Basarstrasse und das imposante Skanderbergmuseum, in dem an den Kampf der Albaner unter Skanderberg erinnert wird. Eine eindrucksvolle Statue Skanderbergs steht im Foyer des Museums. Am Basar gab es allerlei alte Fundstücke, mit den Mörsern, für die sich Thorsten interessierte, wurde einst Schießpulver zerstossen, erzählte man uns. Und wie überall in Albanien sahen wir hier die rote Flagge mit dem schwarzen Doppelkopf-Adler. Und natürlich Hochzeiten, vor dem Skanderbergmuseum wurde gerade eine Braut fotografiert, nebenan in einem Lokal gefeiert. So viele Brautpaare wie in Albanien und Mazedonien sah ich nie zuvor.

Trotz der langen Fahrt durch Albanien: richtig viel haben wir nicht gesehen. Die Landschaft fand ich sehr schön, hier und da aufgetürmte Heuhaufen, im Hintergrund Berge – das Land wird momentan als Geheimtipp gehandelt, insbesondere die Strände im Süden sollen sehr schön sein. So weit sind wir leider nicht gekommen. Den Koman-Stausee im Norden, den wir eigentlich besuchen wollten und der eindrucksvoll sein soll, ließen wir sein. Die Fahrt dorthin soll halsbrecherisch sein. Gefühlt waren wir bereits über 20 Unfällen ausgekommen, mehr Risiko wollten wir nicht eingehen.

Zurück in Montenegro blieben wir im Hinterland im ‚Olive Garden‘. Der Name war Programm, ein bezauberndes Fleckchen Erde direkt unterhalb der montenegrinischen Bergen. Der Besitzer des Zeltplatzes Djoko war früher im jugoslawischen Leichtathletik Team, bevor eine Verletzung ihn Umsatteln ließ. Hier verbrachten wir einen lustigen Abend mit anderen Reisenden, Robert und Sylvia aus Berlin, Fabian aus Graz und Martin aus der Slowakei, der etwas sentimental Musik auflegte. Unser Zeitplan liess leider nur eine Nacht zu, wir fuhren weiter Richtung Zadar, wo wir auf der Insel Uglijan eine Woche entspannen wollten. Es kam anders, aber dazu später. Die Fahrt von Montenegro bis zur kroatischen Grenze zog sich über Stunden. Selbst schuld, wenn man im Hochsommer hierher fährt, die Küstenstrassen sind proppenvoll, am Grenzübergang warteten wir fast zwei Stunden. Dubrovnik sahen wir daher nur aus der Nähe, wunderschön, nur im Sommer ein Moloch, durch den sich die Touristen drängen. Wir werden ein andern Mal dorthin fahren. Wir blieben noch eine Nacht in Neum in Bosnien, die kroatische Küste wird kurz durch den Neum-Korridor unterbrochen, 5 km Küste gehören hier den Bosniern, ihr einziger Zugang zum Meer. Die Kroaten planen derzeit eine Brücke, die die beiden kroatischen Teile wieder verbinden soll. Die dalmatinische Küste fand ich bezaubernd, die vielen Inseln, Kroatien hat 1244 Inseln, wovon nur 47 bewohnt sind. Auf dem Weg zu einer davon besuchten wir den Nationalpark Krka mit seinen Wasserfällen. Man könnte Tage hier verbringen, am Besten aber ausserhalb der Saison oder um 8 Uhr morgens. Eigentlich wollten wir auch den Nationalpark Plitvicer Seen besuchen, doch man berichtete uns, das sei im Juli / August wegen Überfüllung die Hölle. Also auch das nächste Mal. In Kroatien kommen im Sommer zwei Touristen auf einen Einwohner. Bei nur vier Millionen Kroaten eine ganze Menge. Und dadurch das die Türkei und andere Reiseziele als nicht mehr sicher eingeschätzt werden sind es noch mehr Touristen im Sommer als sonst. Auf Uglijan, der Insel vor Zadar, blieben wir nur drei Tage, statt der geplanten Woche. Unser gebuchtes Appartement entsprach so gar nicht unseren Erwartungen und den Bildern im Internet. Zum Glück konnte der Besitzer es weitervermieten, leicht beleidigt, aber wir waren froh und flohen Richtung Norden. Kroatien hat die Form einer Haremshose (oder eines Kipferls) der Tourismus konzentriert sich aufs linke Hosenbein an der Küste mit der ausgebeulten Hosentasche, der Halbinsel Istrien. Wir blieben unterhalb in der Kvarner Bucht und entschieden uns fürs Zelten auf der Insel Cres. Dort blieben wir sechs Nächte, fuhren Boot, tauchten, badeten und schauten aufs Meer. Der Campingplatz Kovacine bei der Stadt Cres war wie eine Kleinstadt, aber wir hatten ein nettes Plätzchen. Das wandern im weniger touristischen Norden der Insel bei Beli kann ich nur empfehlen. Es geht recht einsam vorbei an Schafen und den typischen Geröllmauern durch altes Gehölz mit spektakulären Blicken aufs Meer. Die zahlreichen Mauern, die wir überall auf Cres sahen sind teils uralt und wurden aus Geröll aufgeschichtet um das karge Land urbar zu machen und vor Erosion zu schützen. An unserem Tag auf dem Boot fielen uns die über die Insel verteilten Mauern das erste Mal auf. Cres hat viele schöne kleine Buchten, die man mit dem Boot gut erreichen kann und vor denen wir ankerten und schnorchelten. Aufgrund der Kiesstrände ist das Wasser türkisblau. Dort ist auch eine blaue Grotte, in die man schwimmen kann. Ein bisschen unheimlich, da die Decke sehr niedrig und die Grotte dunkel ist, aber eingangs leuchtet das Wasser in allen Blautönen. Ich war bisher nur einmal in Kroatien und bisher kein ausgesprochener Fan. Zugegeben hatten wir auf Uglijan einen kurzen Balkan Überdruss, aber das türkisfarbene Meer und überhaupt das Licht Kroatiens das die Pinien besonders grün scheinen läßt machten das wieder Wett. Am Ende waren wir traurig fahren zu müssen. Die Küste Dalmatiens gefiel mir besonders, es lohnt sich also wieder zu kommen. Wie gesagt: ausserhalb der Hauptsaison… Zagreb soll auch wunderschön sein. Kurz bevor ich das geschrieben habe, hatte ich eine Massage bei einem sehr netten ‚Knochenbrecher‘ aus Zagreb. Er war seit vier Jahren auf Cres und ich erzählte von unserem Roadtrip, er schwärmte mir von dem Bleder See in Slowenien vor, von Zagreb, der Insel Hvar, Sarajewo und Bihać in Bosnien. Dubrovnik hielt er für überschätzt. Wir klärten noch die Aussprache der Insel Krk und verabschiedeten uns mit den Worten ’nice talking to you‘.

Unser Heimweg führte uns nochmal eine Nacht nach Slowenien, in die Hauptstadt Ljublijana.

Venezianisch, Österreich-Ungarische im Norden und Osmanische Einflüsse im Süden sahen wir auf der gesamten Tour.

Wir haben über 4500 km durch 7 Länder zurück gelegt, 17 Grenzübergänge und 5 Fähren hinter uns. Wir haben andere Reisende getroffen, die das ganze mit dem Fahrrad gemacht haben oder per Anhalter. Wir haben viel gesehen und gelernt, unter anderem, dass die Krawatte in Kroatien erfunden wurde ‚à la croate‘, dass die zweitgrößte Schlucht der Welt in Montenegro liegt und dass ‚BiH‘ das Autoländerkennzeichen für Bosnien-Herzegowina ist. Eingebrannt haben sich mir die zahlreichen Melonenenstände im Süden, in Albanien sah man sogar Melonenverkäufer an der Autobahn. Thorsten hat uns sicher gefahren, in Tirana Nerven aus Stahl bewiesen und hat gut gelaunt unser Zelt immer wieder auf- und abgebaut. Danke Dir für dieses Reise-Abenteuer! Oder Abenteuer-Reise? Egal, ich würde es wieder tun, jeder einzelne Kilometer war es wert!