Malapascua

Philippinen

Nun also die Philippinen. Ein Reisebericht.

Ein bißchen Zweifel hatte ich als begeisterter Südostasien Fan schon vor dieser Reise. Wenngleich die Philippinen zu Südostasien gehören, so haben sie doch nichts mit den südostasiatischen Klischee-Bildern orange gekleideter Mönche oder buddhistischer Tempel zu tun. Natürlich nicht, denn die Philippinen erhielten ihren Namen von den Spaniern, die hier Dank der Landung Magellans ganze 333 Jahre Kolonialherren waren. Benannt ist dieses Archipel übrigens nach dem spanischen Thronerben Philipp II. Die spanischen Priester und Mönche haben damals ganze Arbeit geleistet: die Philippinen sind als Ausnahme in Asien zu 83% katholisch, 10 weitere Prozent sind protestantisch, 5% im Süden muslimisch. 1898 besiegten die USA schließlich die Spanier und luchsten ihnen die Philippinen ab. Der Versuch Anfang des 20. Jahrhunderts unabhängig zu werden wurde von den Amerikanern brutal verhindert – die Philippinen wurden erst 1946 als erste Kolonie in Asien unabhängig. Doch erst 1992 zogen die USA ihre Truppen von den Stützpunkten ab. Auch dieser Einfluss ist deutlich erkennbar. Zum Einen an der Sprache, 75% der Filipinos sprechen die zweite Amtssprache Englisch, zum Anderen an der Liebe zu Basketball und Burgern. Wie gesagt, ich war zu Beginn unserer Reise eher skeptisch. Würde ich die Philippinen wohl mögen?

Malapascua
Junge auf Malapascua

Unsere erste Station war jedoch Thailand: wir verbrachten dort drei Tage in Bangkok als Zwischenstopp.

Nachdem meine Reisefreundin Elke dieses Jahr nicht mitfahren konnte, begleitete mich mein Freund Thorsten auf dieser Reise. Im Gegensatz zu mir, mag er Fernreisen nicht so, es war seine erste Asienreise, daher machte Bangkok als Einstieg Sinn. Außerdem besuchten wir Thorstens Sohn Moritz dort.

Nachdem ich die letzten Jahre einige Länder in Asien abgeklappert habe, Thorsten hingegen zum ersten Mal diesen Kontinent besuchte, war es wunderbar die Dinge durch seine asien-jungfräulichen Augen miterleben zu dürfen. Man gewöhnt sich mit der Zeit doch an so einiges, dass man vieles garnicht mehr richtig wahrnimmt. Zum Beispiel wie lustig Tuktuk fahren in Bangkok ist. Es war schön, diese großartige Stadt mal wieder sehen zu dürfen, über den Blumenmarkt zu laufen, am Fluss Chao Phraya zu stehen oder eben: Tuktuk zu fahren. Ich liebe Tuktuks. Da kannte ich allerdings noch nicht die philippinische Version der Motorrad-Rikschas…

Tuktuk in Bangkok
Tuktuk in Bangkok

Weiter ging es nach Manila. Den Spaniern galt die Stadt am Südchinesischen Meer einst als die ‚Perle des Orients‘. Sinngemäß bedeutet Manila ‚Der Ort wo Wasserpflanzen wachsen‘. Doch mit Tropenidyll hat Manila heutzutage wenig zu tun; im erbitterten Kampf zwischen den Japanern und Amerikanern im zweiten Weltkrieg wurde die Stadt fast vollständig zerstört.
In der Wartehalle am Flughafen in Manila wurde ein Video in Dauerschleife gespielt. Es warnte gleichermaßen Einheimische wie Ausländer eindringlich vor Themen wie Organhandel, Prostitution, Menschenhandel, Haussklaven und mehr. Weißte Bescheid.

Wir haben die Stadt, die ein ziemlicher Moloch sein soll, übersprungen und sind gleich weiter nach Cebu geflogen. Gut, nicht gleich, sondern mit vier Stunden Verspätung. Man sollte Zeit mit auf die Philippinen bringen. Verspätungen sind die Regel, nicht die Ausnahme. Bei den Fähren munkelt man, dass nur ein Mensch weiß, wann genau die Fähre geht: der Kapitän.

Cebu gehört zu der Inselgruppe der Visayas in der Mitte der Philippinen. Der fünftgrößte Inselstaat der Welt, hat sage und schreibe 7641 Inseln und über 35.000 km Küste. Nur 880 der Inseln sind bewohnt. Der mythischen Schöpfungsgeschichte nach entstand diese Inselwelt auf dem Feuergürtel wie folgt:
Am Anfang gab es nur den Himmel, das Meer und einen einzigen Vogel, welcher rastlos umher flog. Nirgends fand er einen Platz zwischen den Wellen um sich auszuruhen, denn es gab noch kein Land. Also begann er, Streit zwischen dem Himmel und dem Meer zu schüren, in der Hoffnung, das dadurch ein Platz zum Ausruhen entstehen könnte. Im Streit versuchte das Meer, den Himmel mit riesigen Wellen zu überschwemmen. Zornig schleuderte dieser daraufhin Felsbrocken in die Tiefe – die Inseln des philippinischen Archipels waren erschaffen. Und der Vogel hatte endlich einen Platz, wo er sich niederlassen und ausruhen konnte.

Moalboal, Cebu
Moalboal, Cebu

Um alle Inseln der Philippinen zu besuchen würde man ein halbes Leben benötigen. Wir konzentrierten uns daher auf drei. Die erste Insel Cebu besuchten wir vorrangig um dort zu tauchen. Der Ort Moalboal, drei Autostunden von Cebu City entfernt, bietet eine herrliche Unterwasserwelt mit zahlreichen Korallenriffs. Leider bot sich uns dort auch Regen und Sturm. Trotz Trockenzeit kann es viel regnen, das Wetter auf den Philippinen ist launisch, auf den Visayas gibt es dreimal mehr Regen als in Hamburg. Egal, Cebu ist eine tolle Insel. Und Dank des Wetters, erlebten wir ein Abenteuer, dass ich nie vergessen werde. Nach einem Tauchgang vor Pescador Island, war unser Boot beim Auftauchen plötzlich verschwunden. Während wir unter Wasser waren, schlug das Wetter um und unser Boot musste die Anker lichten. Blödes Gefühl, wenn man auftaucht, vor allem wenn es noch dazu regnet und ein bisschen stürmisch ist und man wie ein Korken zwischen den Wellen treibt. ‚Bahala na‘ ist ein Motto dieses gläubigen Inselstaats: ‚Es wird schon alles gut werden‘ oder ‚Gott wird es richten‘. Also tapfer bleiben. Die Situation gab uns Gelegenheit zu einem Schwätzchen mit unserem philippinischen Tauchlehrer Dexter. Er trug zwei Taucheranzüge übereinander und fror während wir im 27 Grad warmen Wasser kurze Anzüge anhatten. Dexter schlotterte noch mehr, bei unseren Schneeberichten aus Deutschland, für die Filipinos ist hier gerade die kälteste Jahreszeit.

Moalboal, Cebu
Moalboal, Cebu

Zum Glück tauchte das Boot nach 15 Minuten wieder auf und brachte uns gefährlich schaukelnd, während uns Gischt und Regen ins Gesicht schlugen, heil zurück zu unserem Blue Orchid Resort. Irgendwie schafften wir es vom schwankenden Boot ohne Knochenbrüche und ohne von den Bambusauslegern erschlagen zu werden durchs brusthohe Wasser an Land zu stolpern. Dafür hatten wir zuvor eine wunderschöne, bunte und intakte Unterwasserwelt inklusive Meeresschildkröte gesehen. Alles hat eben seinen Preis.

Moalboal
Moalboal

Moalboal hat uns gut gefallen, trotz des Regens. Die Tauchlehrer waren supernett, abends beim Bier ließ es sich gut quatschen und das kleine wuselige Moalboal selbst ließ sich gut mit dem Moped erkunden. Hier fuhren wir zum ersten Mal mit einem der lustigen Tricycles.
TricycleWas für Fahrzeuge, ein Moped mit selbst geschweißtem meist buntem Beiwagen. Bis zu 10 Leute haben wir teils in den Dingern fahren sehen. Thorsten sah in einem sogar ein Schwein am Beiwagen, mit in den Wind gerecktem Rüssel. Leider existiert kein Foto. Ebenso bekannt sind die bunten Jeepneys auf den Philippinen, Minibusse mit 16 Sitzplätzen. In Manila gibt es 60.000 davon. Ursprünglich waren das Jeeps, die von den Amerikanern zurück gelassen wurden und wild und bunt zu Minibussen zusammen geschweißt wurden. Die Filipinos sind kreativ bei ihren Gefährten. Auch die typischen Auslegerboote sind teils spannend zusammen gezimmert. Nirgends aber sah ich so viele Fahrradrikschas wie auf den Philippinen.

Boracay
Fahrrad-Rikscha

Auf Cebu machten wir auch bei einer Canyoning Tour mit. Das heißt über drei Stunden über Stock und Stein durch eine Schlucht zu klettern und kleine Wasserfälle hinunter zu springen. Mit Helm. Die Schlucht selbst ist wunderschön, die Tour nicht so, aber am Ende wird man mit den Kawasan Wasserfällen belohnt. Und am nächsten Tag mit Muskelkater. Bis auf wenige Hotspots empfanden wir Cebu als ruhig, den Touri-Ort Oslob mieden wir, leider wird dort angeboten mit angefütterten Walhaien zu schwimmen. Geht garnicht!

Kawasan Wasserfälle
Kawasan Wasserfälle

Bei einer unsere Inselfahrten auf Cebu erlebten wir im Ort Carmen das Sinulog Festival. Ein Cebuianer hatte uns in Moalboal bereits davon berichtet, er hatte Cebu-City wegen des Sinulog Festes verlassen. ‚Was da gefeiert wird‘, fragten wir. ‚Baby Jesus‘ war die Antwort. Santo Niño, das Jesuskind, wird am dritten Sonntag im Januar in Cebu City gefeiert und auch in anderen Orten auf Cebu. In Cebu City muss das irre sein, der Eindruck im kleinen Ort Carmen war schon Wahnsinn für uns. Eine Mischung aus Karneval und Kirmes mit Heiligenstatuen, alt und jung auf den Beinen inklusive ohrenbetäubender Musik aus riesigen Lautsprecherwänden. Später auf unserer Reise landeten wir auf der Insel Panay, wo es am dritten Sonntag im Januar in der Stadt Kalibo das gigantische Ati-Atihan Festival gibt. Das hätte ich zu gerne gesehen! Angeblich kann der Kölner Karneval im Vergleich dazu einpacken. Es wird generell gerne gefeiert, auf unseren Fahrten über Cebu war fast jedes zweite Dorf mit Fahnen geschmückt, hie und da sah man eine Feier und Männer, die ein frisch gebratenes ‚Lechón‘ am Spieß trugen, eine Art Spanferkel und eine philippinische Spezialität.

Eigentlich wollte ich von Cebu gerne zu den Nachbarinseln Siquijor und Bohol weiterfahren. Bohol ist unter anderem für seine Hügellandschaft, die 1000 Chocolate Hills bekannt. Siquijor wird wegen seiner Wunderheiler auch als ‚Hexeninsel‘ oder ‚Voodoo-Insel‘ bezeichnet.
Am Karfreitag gibt es dort ein Wunderheilertreffen. Von den ganzen Philippinen kommen Schamanen auf die Insel. Der animistische Glaube hat wie so oft in Südostasien auch auf den Philippinen überlebt.

Andernorts im Land gibt es Karfreitag Menschen, die unter der Last der Kreuze, die sie tragen, zusammenbrechen, Flagellanten schlagen sich die Rücken blutig und ein paar wenige lassen sich sogar tatsächlich die Hände ans Kreuz nageln. Die Berichte und Bilder darüber verblüffen mich immer wieder.

Die Insel Siquijor jedenfalls, hätte ich gerne gesehen, sie soll paradiesisch sein. Das Wetter war es leider nicht und machte unsere Pläne zunichte.

Malapascua
Malapascua

Somit fuhren wir von Cebu auf die vorgelagerte Insel Malapascua. Nur 2 km lang und 800 m breit kann man diese autofreie Insel prima ablaufen. Ich hab mich schnell in diese kleine Fischerinsel verliebt. Wir blieben fast eine Woche, das Wetter wurde doch noch schön und ich hätte noch viel länger bleiben können. Die beschauliche Insel ist zwar unter Tauchern sehr bekannt (es gibt 30 Unterkünfte und über 20 Tauchschulen), trotzdem lebt man hier ganz unaufgeregt neben den Inselbewohnern. Die Taucher kommen wegen der seltenen Fuchshaie, die man hier früh morgens auf 30 m Tiefe antreffen kann.

Malapascua
Malapascua

Nach dem schrecklichen Taifun Haiyan im November 2013 wo viele Menschen ihr Leben verloren haben, wurde die kleine Insel Malapascua fast dem Erdboden gleich gemacht. Ausser Palawan liegen die philippinischen Inseln am Taifungürtel.
Einen kleinen Tropensturm erlebten wir auch, mir hat’s gereicht. Das zauberhafte Malapascua und die freundlichen Menschen dort werde ich gut im Gedächtnis behalten.

Malapascua
Malapascua

An einem Sonntag machten wir uns von Malapascua nach Cebu City auf. Es sollte eine lange Fahrt werden, wie sich herausstellte. Zum Einen konnte unsere Banca, das Auslegerboot, wegen der Wellen nicht anlegen und wir mussten auf ein kleines Boot umsteigen. Zum Anderen ist sonntags auf dem Weg durch die Dörfer richtig was los. Hier ein Fest, dort Stau wegen eines Hahnenkampfs. Jedes größere Dorf und jede Stadt besitzt eine Hahnenkampfarena, die teilweise die Ausmaße eines kleinen Fußballstadions haben. Die dazugehörigen Kampfhähne sieht man bei jedem Spaziergang durch ein Dorf zuhauf. Jeden Sonn- und Feiertag findet dieser ‚Volkssport‘ statt – eine Männerdomäne. Hahnenkampf ist in diesem Land tief verwurzelt und existierte schon vor den Spaniern. Natürlich ist das eine schreckliche Tierquälerei, ich erspare Euch weitere Details. Aus einem Land stammend in dem immer noch männliche Küken geschreddert werden steht es mir jedoch nicht zu, darüber meine westeuropäische Nase zu rümpfen.

Während der Fahrt kaufte Thorsten dem Fahrer eine Cola. Dieser blieb kurz darauf am Straßenrand an Essens-Ständen stehen und ließ sich irgendwas, das in einem Bananenblatt vor sich hin schmurgelte, einpacken. Ich sagte zu Thorsten, dass der Fahrer das gerade für uns kaufe, als Dankeschön. Dankbarkeit zu zeigen spielt auf den Philippinen eine große Rolle. Thorstens Blick bei der Aussicht etwas Unbekanntes vom Straßenstand irgendwo im nirgendwo essen zu müssen, brachte mich zum Lachen. Ich aß es anschließend für ihn. Es war nur gedämpfter Reiskuchen.
MoalboalKurz nach unserem Sonntagsausflug erreichten uns Nachrichten von Freunden, ob es uns gut ginge, da es einen Anschlag auf eine Kathedrale auf den Philippinen gegeben habe. Das südliche Gebiet der Insel Mindanao und die Sulu-Inseln, wo der Anschlag stattfand, ist Heimat vieler Ethnien, die Philippinen sind ein Vielvölkerstaat. Internationale Unternehmen haben dort lukrative Minenprojekte, während die Bevölkerung leer ausgeht. Militante islamische Gruppen kämpfen in dieser Gegend seit Jahren für einen islamischen Staat, daher ist von einem Besuch des Südens abzuraten.

Zu den Visayas aber kann ich raten: Wir haben uns auf unserer Reise absolut sicher gefühlt.

Von Cebu City flogen wir auf die Insel Payan um dann mit dem Boot auf die als Tropenparadies bekannte Insel Boracay zu fahren.

Bancas auf Boracay
Bancas auf Boracay

Boracay wird von 1,5 Mio. Touristen jährlich besucht. Wir sind zwei davon. Zum Vergleich: die Philippinen hatten 2018 rund 6 Mio. Besucher. Die Filipinos halten den Whitebeach auf der Insel Boracay für den schönsten der Philippinen. Und ja, der 4 km lange Whitebeach vor unserem Hotel ist tatsächlich so weiss, dass man beim Gang ins Meer fast schneeblind wird. Das Meer leuchtet türkisblau, der Strand ist voller Kokospalmen, abends geht die Sonne knallrot unter, während Segelboote ihre Silhouetten perfekt ins Bild rücken. Sieht aus wie eine Fototapete aus den 90er Jahren. Zum Glück sind wir im ruhigen Teil untergekommen, die Station 1 und 2 des Whitebeaches sind nicht zu empfehlen. Wir sind ein bisschen aus Zufall hier. Thorsten hatte ein Hotel entdeckt, in das er unbedingt wollte. Zufällig auf der Insel Boracay. Dummerweise habe ich das mit dem Golfplatz auf der Insel und den 1,5 Touristen erst später gelesen. Ich wusste zwar, dass die Insel 2018 ganze 6 Monate gesperrt war um sich zu erholen. Und obwohl die Insel wahrlich schön ist und wir eine ganz tolle Zeit dort hatten: nochmal würde ich nicht hinfahren, Sonnenuntergänge hin, Sonnenuntergänge her.

Sonnenuntergang auf Boracay
Sonnenuntergang auf Boracay

Als Jugendliche, als ich noch naiv wie ich war, Entwicklungshelferin werden wollte, war ich ein grosser Fan von den Büchern und Asienberichten von Peter Scholl-Latour. Vielleicht rührt daher meine Südostasien Leidenschaft. Nur bin ich als Touristin hier.

Ich habe viel gelesen über dieses Land, über die politische Lage, die Armut, die Schere zwischen superreichen Großgrundbesitzern mit eigenen Söldnern, die ungestraft herum ballern, und den Superarmen auf den Müllbergen am Stadtrand Manilas. In Manila steht ein Museum mit 3000 Designerschuhen der extravaganten ehemaligen First Lady Imelda Marcos.

Ihr diktatorischer Ehemann Ferdinand Marcos wurde 1986 abgesetzt. Seine 21 jährige Amtszeit wird als zweitkorrupteste der Welt bezeichnet. Angeblich schafften die Marcos über 10 Milliarden Dollar auf ausländische Konten, während das Land ausblutete. Und unglaublich aber wahr: nach dem Tod von Ferdinand Marcos kehrte Imelda aus dem Exil zurück um 1995 bis 1998 einen Sitz im Unterhaus zu ergattern und 2010 ins Repräsentantenhaus gewählt zu werden. Seither wurde sie zweimal wiedergewählt. Auch zwei ihrer Kinder haben hohe politische Ämter inne.

Der philippinische Schriftsteller Francisco Sionil José sagte über sein Land:
„Über dreihundert Jahre verbrachten wir im spanischen Konventsmief, fünfzig Jahre lang lebten wir unter dem Joch Hollywoods, drei Jahre lang duckten wir uns unter japanischen Bajonetten und über zehn Jahre verbringen wir im Gefängnis von Marcos. Unser Dilemma: Wir sind Kinder zu vieler Mütter.“BoracayWährend ich dies schreibe, fragen mich ein paar Kinder, ob sie mir für ein paar Pesos eine Strandburg mit meinem Namen bauen sollen. Ich könnte heulen vor Zorn. Und wie oft auf meinen Reisen nagt ein kleiner Zweifel an mir: ist es in Ordnung, dass ich in diesem Land bin, bin ich hier richtig? In einem Land, in dem ein Drittel unterhalb der Armutsgrenze lebt, wenige reiche Familienclans täglich reicher werden und sonst kaum einer den Mindestlohn von 6€ pro Tag bekommt?Malapascua‚Mabuhay‘ sagen die Filipinos zur Begrüßung. Auf Malapascua erzählte uns ein Auswanderer, dass die Filipinos stolz sind, wenn man ihr Land, ihre Insel besucht. Mabuhay heißt auch ‚Wir freuen uns, dass Du gekommen bist‘. Ja, das Gefühl hat man hier wirklich. Und ja, ich bin hier goldrichtig. Südostasien ist eine meiner ganz großen Lieben. Und ich möchte am liebsten mit eigenen Augen sehen, was auf der Welt so vorsich geht. Südostasien ist nur ein geographischer Begriff und weit mehr, als orangefarbene Mönche. Es reicht von der goldenen Shwedagon-Pagode im tiefbuddhistischen Myanmar über den größten islamischen Staat der Welt Indonesien, übers ebenfalls katholische Osttimor, bishin zur Grenze Papua-Neuguineas.
Dazwischen gibt es das hinduistische Bali, Kommunisten in Vietnam, das supermoderne Singapur, Animisten, über 300 verschiedene Volksgruppen und über 200 Sprachen und Dialekte. Auf der vietnamesischen Insel Phu Quoc machte ich vor ein paar Jahren die Bekanntschaft mit der Religion Caodaismus, einer Mischung aus allem Möglichen.

Kirche auf Malapascua
Kirche auf Malapascua

Ich bin sehr dankbar, dass ich jetzt auch noch die Philippinen sehen durfte.
Die Gerüchte stimmen, die viel gerühmte Freundlichkeit der Filipinos kann ich nur bestätigen, ja, die Philippinen sind ein Tropenparadies und es gibt jede Menge an wunderschöner Natur zu bewundern.

Inselhüpfen
Inselhüpfen

Auf Boracay trafen wir den Dresdner Mike, der jedes Jahr drei Monate auf den Philippinen ist. Nicht zuletzt, weil er hier zwei Kinder hat. Er schwärmte von den Reisterrassen im Norden Luzons, die ihresgleichen suchen und als achtes Weltwunder gelten, von den Bergvölkern, von der wenig besuchten Insel Mindoro, dem traumhaften Apo-Riff, von Palawan und dem unterirdischen Fluß dort und ja, er brach sogar eine Lanze für die Hauptstadt Manila.
In Donsol auf der Hauptinsel Luzon gibt es freischwimmende Walhaie (ohne Anfütterung) die dort von Februar bis Mai zu hunderten vorbei ziehen.
Scheint als müsse ich unbedingt wiederkommen und noch ein paar Inseln anschauen.

Einstweilen wünsche ich diesem schönen Land, deren reizende Bewohner über sich selbst sagen, sie seien biegsam wie Bambus und von keinem Sturm zu zerbrechen, alles erdenklich Gute und Politiker, die sich endlich den Problemen und der Armut dieses Landes verantwortungsvoll annehmen.

Liebe Grüße von den Philippinen,
Eure Annette

Empfehlungen:

Unterkünfte

Blue Orchid Resort in Moalboal (mit Tauchschule)
Blanco Beach Resort oder Tepanee Resort auf Malapascua
Villa Caemilla auf Boracay

Lokale

CocoLoco Bar auf Boracay, Whitebeach Station 3

Malapascua:
Angelinas und Kokay’s Maldito (Logon Beach)
Ocean Vida Bar (Bounty Beach)

Boracay
Boracay

Veröffentlicht von

travelnette

Hallo, schön, dass Du auf meinem Blog bist. Ich bin Annette Ebmeier, 45 Jahre, Hotelmanagerin und Reisebloggerin. Außerdem betreibe ich das Online-Magazin RegensburgNow.de